Nur wenige Kilometer von Waltershausen entfernt liegt das geschichtsträchtige Reinhardsbrunn. Im Jahr 1085 stiftete Graf Ludwig der Springer, bekannt auch als Erbauer der Wartburg – das Benediktinerkloster. Die Legende erzählt, er habe es als Sühne für einen Mord errichtet.
Schon bald entwickelte sich Reinhardsbrunn zu einem geistigen und kulturellen Zentrum von europäischem Rang. Es wurde Hauskloster und Grablege der Thüringer Landgrafen und spielte eine bedeutende Rolle für Kunst, Wissenschaft und Politik. Auch Fälschungen, die hier im 12. Jahrhundert entstanden, machten die Abtei bekannt, ein Hinweis auf die hohe Schrift- und Schreibkunst der Mönche.
Ein verheerender Brand im Jahr 1292 und die Wirren der Bauernkriege führten schließlich zum Niedergang des Klosters. Dennoch gilt Reinhardsbrunn bis heute als einer der wichtigsten Ursprungsorte thüringischer Kulturgeschichte.
Heute erinnern die Ruinen und der Park an die große Vergangenheit. Besucher spüren hier eine besondere Atmosphäre, in der sich Geschichte, Legende und Natur verbinden.